Erhöhte Bedrohungsgefahr: Ransomware-Angriffe über die Feiertage
Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage besteht aus Sicht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Bundeskriminalamtes (BKA) ein erhöhtes Risiko für Cyber-Angriffe auf Unternehmen und Organisationen. Ursächlich hierfür sind der erneute Versand von Emotet-Spam sowie das aktive öffentliche Werben von Ransomware-Gruppierungen um kriminelle Mitstreiter. Auch die weiterhin bestehende Verwundbarkeit vieler Microsoft-Exchange-Server in Deutschland erhöht dieses Risiko. Das BSI sieht darin ein bedrohliches Szenario und rät Unternehmen und Organisation eindringlich, angemessene IT-Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.
Insbesondere Feiertage, Urlaubszeiten und auch Wochenenden wurden in der Vergangenheit wiederholt für IT-Angriffe genutzt, da viele Unternehmen und Organisationen dann weniger reaktionsfähig sind.
„Cybercrime as a Service“
Ransomware-Angriffe werden üblicherweise stufenweise durchgeführt. Nach einer Infektion des Zielsystems, etwa durch Emotet oder unter Ausnutzung bestehender Schwachstellen, werden in einem weiteren Schritt andere Schadsoftware-Varianten nachgeladen. Sie dienen der Ausbreitung in den infizierten Netzwerken und schließlich der Verschlüsselung der Systeme. Diese Vorgänge werden oftmals von unterschiedlichen Tätergruppierungen durchgeführt, die in Dienstleistungsmodellen agieren. Das Bundeskriminalamt spricht bei diesem Modell von „Cybercrime as a Service“. Erfolgreiche Angriffe mit Ransomware können für jedes Unternehmen existenzbedrohende Ausmaße annehmen, das BSI hat daher eine Cyber-Sicherheitswarnung zu dieser Bedrohungslage veröffentlicht und auch an seine Zielgruppen versandt.
Darüber hinaus hat das BSI beobachtet, dass erneut zahlreiche verwundbare MS-Exchange-Instanzen in Deutschland über das Internet erreichbar sind. Grund hierfür ist oftmals mangelndes Patch-Verhalten der Betreiber – also das Schließen von Sicherheitslücken. Allerdings sind dem BSI auch mehrere Fälle bekannt, in denen die eingespielten Patches nicht die erhoffte Schutzwirkung gezeigt haben. Auch zur Gefährdung durch verwundbare MS-Exchange-Server hat das BSI gewarnt.
Die Reaktionsfähigkeiten stärken
BSI und BKA raten angesichts der geschilderten Bedrohungslage dazu, neben präventiven Maßnahmen auch die Detektions- und Reaktionsfähigkeiten zu stärken. So sollten insbesondere funktionsfähige Backups vorgehalten und Notfallkonzepte vorbereitet und eingeübt werden.
Gerne erklären wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem IT-Sicherheitsvorfall unabdingbar sind.